In unregelmäßigem Abstand sammeln wir Medienberichte zum Gefängnissysten in den USA.
Die HuffingtonPost weist auf ein problematisches Anreizsystem hin: In Arizona, wo Gefängnisse privatisiert sind, hat sich der Staat gegenüber privaten Betreibern verpflichtet, immer für eine ausreichend starke „Auslastung“ der Gefängnisse zu sorgen und muss ansonsten hohe Strafen zahlen. Das sorgt dafür, dass es für den Staat teuer wird, eine niedrige Kriminalitätsrate zu haben. AEON Magazin bringt einen Artikel über Solitary Confinement und fragt: Was geschieht mit einer Gesellschaft, die solche Strafmethoden anwendet? Übrigens, Isolationshaft wird auch in Deutschland noch immer weit verbreitet angewendet. Der Guardian hat herausgefunden, dass in Kalifornien noch bis 2010 weibliche Gefangene zwangssterilisiert wurden. Der Rassismus spielt beim Prison-Industrial-Complex weiterhin eine entscheidene Rolle: Laut der HuffingtonPost werden fast die Hälfte aller schwarzen Männer unter dem Alter von 23 Jahren mindestens einmal verhaftet. Ebenfalls in der HuffingtonPost findet sich ein Bericht über die Auslassungen eines besonders sympathischen Sheriffs aus Arizona, der der Meinung ist, 56 Cent seien ausreichend, um Gefangenen ein Thanksgiving-Essen zu finanzieren. Die ACLU hat eine Kampagne gegen gegen lebenslange Strafe für nicht-gewalttätige Delikte gestartet, wovon momenntan über 3000 Menschen betroffen sind.
NPR widmet sich einem unserer Schwerpunktthemen, dem Zusammenhang von Verschuldung und Knast: Obwohl die Schuldknechtschaft in den USA durch ein Urteil des Supreme Court eigentlich abgeschafft ist, sind zahlreiche Menschen im Gefängnis, weil sie Gerichtskosten nicht gezahlt haben. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Utah hat mal durchgerechnet, es ist billiger, obdachlosen Menschen Wohnungen zur Verfügung zu stellen statt sie ins Gefängnis zu werfen.