Entknastung ist der Rückbau von Gefängnissen in der Gesellschaft. Sie besteht in der Forderung, die Selbstverständlichkeit und Angemessenheit der Haft als Mittel der Bestrafung zu hinterfragen. Denn durch was ist der Freiheitsentzug gerechtfertigt? Was ist sein Maß und welche Verbesserung verspricht man sich durch ihn? Der Anspruch der Resozialisierung wird durch das Gefängnis nicht nur weit verfehlt, ebenso wenig trägt es zur Anerkennung der Schuld bei – und dennoch gilt es als notwendiger Bestandteil des Rechtssystems. Die gesellschaftliche Vorstellung des Gefängnisses übersieht dabei dessen Dysfunktionalität. Entknastung bedeutet daher auch, diese Vorstellung ebenso wie die tägliche Gewalt des Gefängnissystems zu problematisieren. Sie kritisiert die gesellschaftliche Akzeptanz und Rechtfertigung der Haftstrafe, indem sie den nur scheinbar notwendigen und historisch jungen Zusammenhang von Schuld und Haftstrafe durchbricht.
Am 15. März 1997 wurde der Tag erstmals von der Initiative Collectif Opposé à la Brutalité Policière (C.O.B.P.) initiiert und dem Gedenken der Betroffenen und Opfer von Polizeigewalt gewidmet.
An vier Stationen im öffentlichen Raum der Frankfurter Innenstadt finden an diesem Tag Aktionen statt: Performances, Installationen und eine Podiumsdiskussion, die gegen rassistische Polizeiarbeit intervenieren.
Weitere Infos zum Programm #15MRZ
Vortrag und Diskussion mit Didier Fassin. Donnerstag, 16. Juni 2016, um 14h im Hörsaalzentrum der Goethe Universität Frankfurt, HZ 15, Theodor W. Adorno Platz 1. Eine gemeinsame Veranstaltung des akj Frankfurt (Arbeitskreis kritischer Jurist_innen) und KNAS[ ]. Weitere Informationen unter 'Veranstaltungen'.
Vortrag von KNAS[] an der Freien Uni Bamberg zum Thema 'Entknastung statt Resozialisierung. Schuld, Schulden und die Kritik des Gefängnisses'. Um 20h00 im Balthasar, Balthasargäßchen 1, Bamberg. Weitere Informationen unter 'Veranstaltungen'.
Delinquenzmilieu. Armut und Gefängnis am Beispiel der Ersatzfreiheitsstrafe. Workshop mit KNAS[] auf dem Herbstkongress des Bundesarbeitskreises kritischer Juragruppen in Freiburg. Weitere Informationen unter 'Veranstaltungen'.
Workshops, Arbeitsgruppen und Diskussionen über Gefängniskritik. Am 14. November 2015. Ganztägig. Studierendenhaus, Mertonstr. 26, Frankfurt. Weitere Informationen unter 'Überwachen und Strafen'.
Kurzvortrag + Diskussion über Gefängniskritik mit KNAS[] im Rahmen der "Konferenz von unten". Alte Mensa, Zentrum für Konfliktforschung, Marburg. Weitere Infos unter 'Veranstaltungen'.
Die Naxoshallen in Frankfurt zeigen in ihrer Reihe ‘naxos.Kino’ den Film ‘Sing your Song’ (USA 2010, 98 Min) von Susanne Rostock. Er handelt vom Leben des Musikers, Schauspielers und Bürgerrechtsaktivisten Harry Belafonte (*1927), dessen Engagement unter anderem auch der Kritik der rassistischen Gefängnispolitik in den USA gilt. Im Anschluss an den Film wird es ein Filmgespräch über Gefängniskritik geben, an dem Monika Wittkowski (amnesty international) und Mitglieder der Gruppe Knas[] teilnehmen.
Für weitere Informationen siehe 'Veranstaltungen'
Alternativen zur Strafjustiz. Ein Abend über Rechts- und Gefängniskritik mit Franziska Dübgen, Klaus Günther und Mechthild Nagel. Am 10. Juni 2015, 19.00 h, Café KOZ, Studierendenhaus, Mertonstr. 26, Frankfurt. Weitere Information unter 'Veranstaltungen'.
Ist Armut strafbar? Vortrag und Diskussion zum Thema Schuld und Schulden, Gefängnis und Gefängniskritik. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Strafrechtskritik' des Arbeitskreis kritischer Jurist_innen Frankfurt. Mittwoch, 21. Januar 2015, um 19 Uhr. Raum 1.101 des Gebäudes für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (RuW) an der Universität Frankfurt. Weitere Informationen unter 'Veranstaltungen'.